Deutsche Hockey Zeitung:


WM 2006 Prognose

WM Prognose 08 - 2. März 2006

Hanspeter Detmer

„Die Niederländer haben 1998 Maßstäbe gesetzt“

Foto © Reinhardt

Foto oben: Hanspeter Detmer während der Hockey-WM 2002 bei der Übertragung aus dem Stadion in Kuala Lumpur sowie mit vier Goldmädels 2004 in Athen. Fotos: Reinhardt (2)

 

Nur ganz wenige Personen haben bislang alle Herren-WM-Turniere vor Ort erlebt. Hanspeter Detmer gehört dazu. Der Kölner, kürzlich (24. Februar) 60 Jahre alt geworden, hat hauptberuflich (Deutsche Welle) und lange Jahre auch als freier Journalist (u. a. für die DHZ) über Hockey-Großveranstaltungen aus aller Welt berichtet.

Sport ist für ihn auch persönliche Leidenschaft, die er erst mit fortgeschrittenem Alter so richtig, dann aber intensiv entdeckte. Detmer hat inzwischen mehrere Marathon-Läufe bestritten, ist aktiver Rollerskater und Vorsitzender des Vereins Speed Skating Club Kölner Roll-Möpse 98 e. V. und auch der Landes-Speedskater-Vereinigung.

Foto © Reinhardt

 

Frage 1

Werden Sie selbst (und wie oft bzw. an welchen Tagen) bei der WM in Mönchengladbach sein?

Natürlich werde ich an allen Tagen die 11. Hockey-Weltmeisterschaft der Herren bis in Detail verfolgen. Denn das war ja immer so – 1971 bei der Premiere in Barcelona, 1973 in Amstelveen, 1975 in Kuala Lumpur, 1978 in Buenos Aires, 1981/82 in Bombay, 1986 in London, 1990 in Lahore, 1994 in Sydney, 1998 in Utrecht und 2002 im Bukit Jalil Stadion in Kuala Lumpur, von wo aus ich für das ARD-Radio das Finale mit dem deutschen 2:1-Sieg übertragen durfte.

 

Frage 2

Was erwarten Sie von der Turnierveranstaltung?

Eine perfekte Organisation. Die Niederländer haben diesbezüglich 1998 in Utrecht Maßstäbe gesetzt. Atmosphärisch werden die Weltmeisterschaften 1975 in Kuala Lumpur und 1990 in Lahore wegen des exotischen Charakters nicht zu überbieten sein.

 

Frage 3

Wer ist Ihr Favorit auf den Hockey-Weltmeistertitel 2006?

Jede Mannschaft, die das Halbfinale erreicht.

 

Frage 4

Wie hoch ist die Chance, dass die deutsche Mannschaft ihren 2002 gewonnenen Titel erfolgreich verteidigen kann? Und auf welchem Platz wird sie die WM 2006 abschließen?

Der auf der deutschen Mannschaft lastende Druck ist enorm. Nach dem, was ich in Leipzig bei der Europameisterschaft 2005 gesehen habe, bin ich mir nicht sicher, ob sie diesem Druck bis zum siegreichen Finale Stand halten wird. Das Team hatte noch nicht die Reife, die man für einen Olympiasieg oder einen WM-Titel braucht. Das hat nichts mit der spielerischen Fertigkeit oder taktischen Fähigkeit zu tun. Das ist eine mentale Angelegenheit.

 

Frage 5

Wie kann die Hockey-WM 2006 für die Popularisierung unserer Sportart in Deutschland genutzt werden?

Das hängt auch vom Ausgang der Fußball-Weltmeisterschaft ab. Wenn Deutschland Fußball-Weltmeister wird, stehen alle anderen Ereignisse gnadenlos im Schatten der Fußball-Hysterie. Aber auch ohne Fußball-Titelgewinn wird Hockey eine Randsportart bleiben. Das ist, bezogen auf die Erfolgsaussichten, vielleicht auch gar nicht so schlecht. Klein, aber sehr fein – damit hat Hockey in Deutschland immer sehr gut leben können.

 
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Hinweis

Das Jahr 2006 mit dem deutschen WM-Heimspiel in Mönchengladbach hat begonnen. Bis zur Weltmeisterschaft im September wird sich jede Woche ein anderer Hockeyexperte mit seiner Prognose in der DHZ zu Wort melden.

Die Fragen werden immer die gleichen fünf sein, die Antworten fallen sebstverständlich unterschiedlich aus. Aber darin liegt ja gerade der Reiz.

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