Spätes Gegentor besiegelt 3:4-Niederlage
Ärgerliche Niederlage gegen England / Tore von Rühr (2) und Swiatek reichen nicht
23.04.2011 - Eine ärgerliche 3:4-Niederlage gegen Gastgeber England musste die deutsche U18 am Samstagspätnachmittag einstecken. Nach dem vorangegangenen 2:2 gegen die Niederlande und deshalb nur einem Punkt auf dem Konto sind die Chancen eines Finaleinzugs für die deutsche Mannschaft nur noch gering.
Mit der sehr aggressiven Einstellung und der damit verbundenen harten und teilweise auch körperbetonten Spielweise der Engländer kam die deutsche Mannschaft phasenweise gar nicht zurecht. „Da sind wir durch die Schiedsrichter auch nicht gerade geschützt worden. Ich hätte mir da manchmal andere Entscheidungen gewünscht“, hatte Teammanager Carlos Navarette wenig Verständnis für die Linie der Unparteiischen. Opfer der harten Gangart wurde schon nach wenigen Spielminuten Alexander Schöllkopf, der einen tiefen Schnitt direkt unterhalb der Kniescheibe erlitt. Zwar konnte Physio Mark Bicker den Münchner Spieler noch soweit „zusammenflicken“, dass Schöllkopf noch einmal aufs Feld konnte, aber spätestens nach Spielschluss war der Gang in ein Krankenhaus angesagt. Mit mehreren Stichen wurde der Riss genäht. „Mal sehen, ob Alex in den nächsten beiden Turnierspielen noch mal auflaufen kann. Es ist eine blöde Stelle“, so Manager Navarette.
Die DHB-Auswahl lag nach 21 Minuten bereits mit 0:2 in Rückstand. Ein Feldtor und ein Siebenmeter (nach Stockfoul) mussten hingenommen werden. Zum Glück konnte Benedikt Swiatek mit einer erfolgreichen Eckenablegervariante noch vor der Pause verkürzen (27.). Doch neun Minuten nach Wiederbeginn trafen auch die Engländer mit der Standardsituation und stellten den alten Abstand wieder her. Dann kam die Zeit des Jan Christopher Rühr. Mit einer oben links eingeschlenzten Ecke (50.) und einer argentinischen Rückhand (60.) schaffte der Mülheimer bis zehn Minuten vor Ende den Ausgleich.
Als sich viele schon auf ein gerechtes Unentschieden eingestellt hatten, passierte es doch noch. Ein Stecher vom Kreisrand hoppelte durch Freund und Feind und überwand schließlich auch Torwart Gürtler mit 3:4-Endstand. „Ein saublödes Tor zu einem saublöden Zeitpunkt“, entfuhr es Carlos Naverette.
Genauso ärgerlich wie über die Niederlage war Bundestrainer Uli Weise über die Chancenausbeute seiner Mannschaft. „Das ist ein echter Schwachpunkt, an dem wir bis zur Europameisterschaft arbeiten müssen.“ Was dem Bundestrainer gut gefallen hat: „Wir haben es geschafft, trotz der Rückstände immer positiv zu denken und das auch auf dem Platz rüberzubringen. Nur so konnten wir noch mal zum Ausgleich kommen.“
Nicht zum Einsatz kamen heute Torwart Mark Apel und Jan Nitschke. Deutschland kann nur noch ins Endspiel kommen, wenn es am Sonntag (17 Uhr deutscher Zeit) Spanien schlägt und zuvor die Niederlande keinen hohen Sieg über die bereits für das Finale qualifizierten Engländer feiern.
Tore:
0:1 England (14.)
0:2 England (7m, 21.)
1:2 Benedikt Swiatek (E, 27.)
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1:3 England (E, 44.)
2:3 Jan Christopher Rühr (E, 50.)
3:3 Jan Christopher Rühr (60.)
3:4 England (68.)
E: 5 (2) / 3 (1)
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