|
Klare Überlegenheit und doch 0:1 verloren
Frankfurt gewinnt DFJW-Serie / Pasarakonda: „Technische Qualität fehlt“
09.07.2016 - Ohne Sieg beendete die deutsche U16-Auswahl das Deutsch-Französische Jugendwerk in Wattignies. Nach 1:1-Unentschieden in der Auftaktpartie am Donnerstag und einer 1:3-Niederlage am Freitag ging auch das dritte Spiel gegen die U18-Vertretung der Gastgeberinnen am Samstag mit 0:1 verloren. „Das Ergebnis wird den Spielanteilen eigentlich überhaupt nicht gerecht. Aber all die Überlegenheit nutzt nichts, wenn vorne drin die Qualität fehlt“, meinte Bundestrainer Aditya Pasarakonda.
Nach der schwachen Leistung bei der 1:3-Niederlage stimmten in der abschließenden dritten Partie auf jeden Fall wieder Einstellung und Aufwand, mit dem die deutschen Mädchen ins Spiel gingen. „Gefühlt 80 Prozent Ballbesitz“ sah Teammanagerin Jana Ebert beim DHB-Team, auch der Bundestrainer erlebte die Partie „fast über die ganzen 70 Minuten in der gegnerischen Hälfte“ sich abspielen.
Die spielerische Überlegenheit mündete in „gefühlt 40 Kreisszenen“ (Pasarakonda) und elf Strafecken. Doch diese imposanten Zahlen standen nachher einer sehr ernüchternden Bilanz gegenüber. Keine der Standardsituationen wurde genutzt, und aus den unendlich vielen Kreisszenen aus dem Spiel heraus resultierten gerade einmal zwei echte Torschüsse. „Da holen wir viel zu wenig heraus, weil den Spielerinnen da vorne, wo es eng zugeht, teilweise die technische Qualität fehlt, um mehr zu erreichen und Tore zu erzielen“, schlussfolgerte der Bundestrainer.
Wesentlich effektiver waren da die Französinnen. In der ganzen Partie kamen sie lediglich auf zwei Strafecken und drei, vier Konterangriffe. Das genügte aber, um nach 25 Minuten zum Tor des Tages zu kommen. Nach einem Rechtsangriff drückten die Gastgeberinnen den Ball im Nachfassen in den Kasten von Paula Schmidt, die nach der Halbzeitpause absprachegemäß Alina Czerwinski Platz machte.
Es blieb beim 1:0 für Frankreich, das die Serie damit für sich entschied. Aditya Pasarakonda kümmerte sich in seinem Fazit weniger um die Resultate als um den möglichen Lerneffekt bei seinen Spielerinnen. „So etwas wie der Lerneffekt ist ja nicht direkt messbar. Wir wollen mit solchen Maßnahmen die Breite fördern. Und hier bekommen die Mädchen dann auch zu sehen, was sie lernen und trainieren müssen, um international voranzukommen. Die Entscheidung, ob man den Aufwand betreiben will, muss jeder für sich fällen.“
Kommende Woche geht es mit anderer personeller Besetzung für die deutsche B-Jugend in den Saisonhöhepunkt, das Sechs-Nationen-Sommerturnier in Antwerpen.
Tor:
1:0 Frankreich (25.)
E: 2 (0) / 11 (0)
Grün: 1/1
|
