Bärenpokal: zweites Spiel

München gewinnt den Bärenpokal in Mannheim mit 3:0, Halbtzeit 2:0

Mannheim ist den Bärenpokal schon wieder los. Gut ein halbes Jahr nach dem 2:0-Premierensieg in Osternienburg verloren die Quadratestädter zuhause auch in der Höhe verdient mit 0:3 (0:2) gegen München. Nach einer ausgeglichenen ersten Spielhälfte war der Herausforderer in der zweiten Halbzeit das stärkere Team und ließ gegen offensivschwache Gastgeber nichts mehr Zwingendes zu. Die Tore für das Team von Spielertrainer Stephan Köhler erzielten Florian Zollner (2) und Uwe Ehmig.

Doch der Reihe nach. Mit den Torhütern Frank Schlageter (59 Jahre) und Axel Schwarz (54 Jahre) hatten beide Teams ihre Ältesten in den Kasten gestellt, um bei der Grenze Gesamtjahre (500) mehr jüngere Feldspieler aufbieten zu können. Die erste Chance hatte der Pokalverteidiger bereits nach sechs Minuten, als Dirk Kuchenbuch völlig frei fünf Meter vor Keeper Schwarz beim Schlenzer abrutschte und nur einen Rollerball zustande brachte. In der Folge war es eine abwechslungsreiche Begegnung, allerdings ohne zwingende Torchancen auf beiden Seiten. Das änderte sich erst nach 28 Minuten, als Mannheims Torhüter Schlageter zunächst mit einer spektakulären Parade eine scharf geschlenzte Strafecke von Patrick Bellenbaum entschärfte und anschließend auch beim Nachschuss auf dem Posten war. Kurz vor dem Seitenwechsel brachten sich die Gastgeber dann selbst auf die Verliererstraße. Ein Fehler in der Vorwärtsbewegung in der 33. Minute brachte Uwe Emig in Position, der beim 1:1 gegen Schlageter die Oberhand behielt. Und Sekunden vor dem Pausenpfiff der beiden Schiedsrichter Jochen Beier (Mannheim) und Dieter Huber (München) führte ein verunglückter Abschlag zum 0:2, als Florian Zollner am langen Pfosten mustergültig in Szene gesetzt wurde und keine Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen.

Nach dem Seitenwechsel versuchte der Pokalverteidiger durch Vorziehen von Andreas Boltz aus der Abwehr ins Mittelfeld den Druck auf den Gegner zu verstärken, doch bis auf eine Strafeckenabwehr nach einem Schlenzer von Pavel Barta verlebte Keeper Schwarz einen ruhigen Nachmittag, der Abstand der Gastgeber zwischen Mittelfeld und Sturm war meistens viel zu groß. Auf der anderen Seite waren die Münchner bei Kontern stets gefährlicher. Ein solcher führte nach 44 Minuten zu einem Siebenmeter nach Foul von Schlageter, den erneut Florian Zollner zum 0:3 verwandelte. Eine argentinische Rückhand an die Querlatte von Stephan Köhler hätte beinahe noch zum 0:4 geführt, der Spielertrainer war aber auch so von dem “richtig schönen Spiel, das in der ersten Halbzeit völlig offen war”, begeistert. “Nach der Pause haben wir mit dem Vorsprung im Rücken dann die Sache sicher nach Hause gebracht”.

München steht jetzt vor der schwierigen Entscheidung, den Bärenpokal gegen Herausforderer Leverkusen zu verteidigen oder aber sein Herausforderungsrecht im Löwenpokal, auf das man schon lange Jahre gewartet hatte, gegen Berlin wahrzunehmen. Eine andere Möglichkeit ist laut Nr. 6 der Durchführungsbestimmungen nicht möglich.

Mannheim

Tor: Frank Schlageter (59 Jahre), Feld: Nico Hoffmeister (43), Lars Kuchenbuch (45), Pavel Barta (42), Jörg Köster (45), Stefan Weiß (46), Armin Zehrtisch (48), Dirk Kuchenbuch (53), Cosimo Coscia (51), Mark Hoffmann (43), Joachim Fischer (42), Michael Sieber (53), Andreas Boltz (43), Emmanuel Chorianopoulos (43), Marc Reinholz (43), Henning Sackewitz (51).

München

Tor: Axel Schwarz (54), Feld: Jan Aichinger (48), Sven Kaiser (47), Philipp Deecke (49), Tobias Thelen (48), Patrick Bellenbaum (43), Christian Stadler (43), Axel Stadler (47), Sven Maier (49), Stephan Köhler (40), Florian Zollner (40), Marcus Dauer (50), Tino Holland (44), Georg Stolle (48), Uwe Ehmig (45), Christian Gramann (50).

Text und Fotos: leo